Warum viele Unternehmen beim Einsatz von KI im Marketing scheitern – und wie ein durchdachter Einstieg gelingt
KI im Marketing ist längst kein Trendthema mehr. Sie ist operative Realität – und der entscheidende Hebel, um mit weniger Budget mehr Wirkung zu erzielen. Laut der Forrester-Studie „Generative AI Tech Landscape, Q2 2024“ planen 67 Prozent der Unternehmen, ihre Investitionen in generative KI (GenAI) 2024 weiter zu erhöhen. Der Erwartungsdruck ist groß: Automatisierung, Personalisierung, Effizienz.
Doch die Kluft zwischen Ambition und Umsetzung bleibt groß. Laut Forrester haben nur 17 Prozent der Unternehmen KI vollständig in ihre Marketingprozesse integriert. Der Großteil bleibt in der Pilotphase stecken. Auch Gartner kommt zu einem klaren Urteil: Über 90 Prozent der KI-Projekte im Marketing schaffen es nicht über das Experimentierstadium hinaus.
Warum KI im Marketing oft an der Umsetzung scheitert
KI im Marketing bringt nicht nur neue Tools, sondern stellt grundlegende Anforderungen an Organisation, Datenarchitektur und Zielklarheit. Genau hier hakt es.
1. Fragmentierte Daten
KI benötigt strukturierte, konsolidierte und qualitativ hochwertige Daten. Doch viele Marketingabteilungen operieren mit verteilten Datenquellen, veralteten CRM-Systemen und nicht synchronisierten Kampagnenplattformen. Ohne solide Datenbasis bleibt KI im Marketing blind.
2. Fehlende strategische Verankerung
Viele Unternehmen setzen KI ein, ohne zu wissen, was sie damit erreichen wollen. Der Fokus liegt auf Tools statt auf Prozessen. Das Resultat: Technologie ohne Wirkung. KI im Marketing entfaltet aber nur dann ihr Potenzial, wenn sie mit klaren Zielen und Verantwortlichkeiten verknüpft wird.
3. Mangel an operativer Integration
KI wird oft in Nebenprojekten getestet – abgekoppelt vom Tagesgeschäft. Doch damit fehlt der Anschluss an Workflows, Systeme und Teams. KI im Marketing kann nur Wirkung entfalten, wenn sie systematisch integriert wird – nicht als Zusatz, sondern als Bestandteil der Wertschöpfung.

Was erfolgreiche Unternehmen anders machen
Die Forrester-Studie zeigt, dass Organisationen mit erfolgreicher KI-Nutzung im Marketing drei Merkmale verbindet:
- Sie verfügen über eine zentrale, bereinigte Datenarchitektur.
- Sie setzen interdisziplinäre Teams ein, die Technologie und Marketing gemeinsam denken.
- Sie integrieren KI entlang konkreter Business-Prozesse – nicht entlang einzelner Tools.
Auch Gartner betont: Wer KI im Marketing operationalisiert, statt sie nur zu testen, schafft messbaren Mehrwert – und differenziert sich vom Wettbewerb.
Drei bewährte Anwendungsfelder für den Einstieg
Der Einstieg in KI im Marketing muss nicht mit Big Data oder Predictive Analytics beginnen. Im Gegenteil: Kleine, fokussierte Use Cases zeigen oft schneller Wirkung – und überzeugen intern wie extern.
1. SEO-Optimierung mit KI
KI-Tools wie Surfer SEO, Jasper oder ChatGPT können bestehende Inhalte auf Keywords analysieren, Content strukturieren, Meta-Texte generieren und semantische Lücken erkennen. Gerade bei umfangreichen Seiten oder bestehenden Content-Hubs lässt sich hier Effizienz gewinnen – und SEO-Ergebnisse deutlich verbessern.
2. Texterstellung automatisieren
Generative KI kann Werbetexte, Produktbeschreibungen, Social-Media-Posts oder E-Mail-Strecken erstellen – in Varianten, Tonalitäten und Zielgruppenspezifika. Der Mensch kuratiert, korrigiert und finalisiert – aber spart Zeit, Aufwand und interne Abstimmungsprozesse. KI im Marketing bedeutet hier: produktiver statt beliebiger zu schreiben.
3. Bilder automatisch generieren
Mit Tools wie DALL·E, Midjourney oder Adobe Firefly lassen sich hochwertige Visuals für Kampagnen, Content-Marketing oder Social Media erstellen – ohne auf Stockfotos zurückzugreifen. Wer mehr über die Technik und konkrete Anwendungsfelder erfahren will, findet eine Übersicht in meinem Beitrag:
👉 https://mariaknapp.de/chatgpt-bildgenerierung/
Gerade für kleinere Teams oder in dynamischen Kampagnenumgebungen wird KI im Marketing damit zum echten Hebel – nicht nur für mehr Output, sondern für bessere Qualität bei geringerem Aufwand.
Zehn Punkte für eine skalierbare KI-Strategie im Marketing
- Ziele definieren. Was soll KI im Marketing leisten: Effizienz, Qualität, Skalierbarkeit oder alles zusammen?
- Use Cases priorisieren. Lieber drei messbare Einsätze als zehn unklare Tests.
- Datenbasis klären. Ohne saubere Daten bleibt jede KI ein Experiment.
- Teams interdisziplinär aufstellen. Marketing, IT und Data Science müssen kollaborativ arbeiten.
- Technologische Infrastruktur aufbauen. APIs, Schnittstellen, Standards.
- Rechtliche und ethische Rahmen schaffen. DSGVO, Transparenz, Verantwortung.
- Training und Enablement anbieten. Nicht nur Tools, sondern Verständnis fördern.
- Erfolg messbar machen. Klare KPIs, Benchmarks und Feedback-Schleifen etablieren.
- Iterativ skalieren. Erst validieren, dann ausrollen – kein Big Bang.
- Change Management ernst nehmen. KI verändert Arbeit. Führung ist gefragt.
Zeit für Systeme – nicht für Tests
KI im Marketing ist kein Zukunftsthema. Sie ist Gegenwart. Aber sie funktioniert nur, wenn man sie strukturiert einführt, verantwortlich steuert und konsequent operationalisiert. Es geht nicht um Tools, sondern um Prozesse. Nicht um Technologie, sondern um Organisation.
Wer KI strategisch in sein Marketing integriert, wird schneller, relevanter und wirkungsvoller kommunizieren. Wer sie weiter testet, bleibt reaktiv. Der Unterschied liegt nicht in der Software – sondern in der Haltung.
Quellen & weiterführende Studien
- Forrester: Generative AI Tech Landscape, Q2 2024
Basierend auf einer breiten Umfrage zu Budgetentwicklungen, Use Cases und Prioritäten in Bezug auf generative KI-Technologien. - Forrester: The State of AI and ML Adoption in B2B Marketing, 2024
Nur 17 Prozent der Unternehmen haben GenAI vollständig integriert. Hauptbarrieren: Datenqualität, fehlende Ownership und Know-how-Lücken. - Gartner: AI in Marketing – Hype vs. Operationalization
Gartner identifiziert die größten Hindernisse auf dem Weg zur KI-Skalierung – und beschreibt Maßnahmen, um KI über die Testphase hinaus zu operationalisieren. - Maria Knapp: Bildgenerierung mit ChatGPT und KI
Praxisleitfaden zur visuellen Content-Produktion mit generativer KI. Tools, Beispiele und Grenzen im Überblick.
Einblicke, Ideen & Erfahrungen aus meinem Marketingalltag
In meinem Blog teile ich Ideen, Erfahrungen und Strategien aus über 15 Jahren B2B Marketing. Themen, die in echten Projekten wichtig sind: Automatisierung, CRM, Content, KI – und manchmal auch einfach nur: Klarheit. Dazu gibt’s aktuelle Studien, die helfen, den Überblick zu behalten.
- Wie das PLG Flywheel moderne Marketing-Logik verändert
Product-Led Growth (PLG) gilt längst nicht mehr als Buzzword aus der SaaS-Welt. Der Ansatz, bei dem das Produkt selbst zum wichtigsten Vertriebskanal wird, setzt sich zunehmend auch in etablierten B2B-Unternehmen durch. Doch wie lässt sich diese Strategie konkret denken und umsetzen? Ein Modell liefert besonders präzise Antworten: das PLG Flywheel – ein Framework, das Nutzerverhalten nicht linear in… Wie das PLG Flywheel moderne Marketing-Logik verändert weiterlesen - Wie B2B-Unternehmen mit GenAI profitables Wachstum realisieren können – und was dabei wirklich zählt
Ein Beitrag basierend auf dem McKinsey-Artikel „Unlocking profitable B2B growth through Gen AI“ GenAI B2B Wachstum entwickelt sich zunehmend zu einem strategischen Erfolgsfaktor für mittelständische Unternehmen. Denn generative KI verändert nicht nur, wie Marketing und Vertrieb arbeiten – sondern vor allem, wie schnell und zielgerichtet Unternehmen wachsen können. Der aktuelle McKinsey-Report zeigt, dass gezielt eingesetzte GenAI-Technologien bis zu 15 % mehr… Wie B2B-Unternehmen mit GenAI profitables Wachstum realisieren können – und was dabei wirklich zählt weiterlesen - Was ist datengetriebenes Marketing?
Datengetriebenes Marketing ist kein Hype. Es ist die pragmatische Antwort auf eine zunehmend digitale, fragmentierte und schwer kalkulierbare Kundenrealität. In meiner Arbeit mit mittelständischen Unternehmen und technologieorientierten Start-ups zeigt sich ein wiederkehrendes Muster: Marketingaktivitäten werden umgesetzt – aber ihre Wirkung bleibt diffus. Was fehlt, ist ein belastbares Fundament aus validen Daten, strukturierten Prozessen und der… Was ist datengetriebenes Marketing? weiterlesen
